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ITB infoservice 12/2024
Berichterstattung zur Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit
19. Dezember 2024
Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr neigt sich dem Ende zu, die Herausforderungen bleiben bestehen. Dies zeigen auch unsere drei Top-Themen in diesem Monat: Die Forschungskooperation mit China steht aufgrund geopolitischer Spannungen unter Druck. Sowohl die USA als auch die Europäische Union haben Schritte zur Neuausrichtung der Zusammenarbeit unternommen. Die Forschungsnation Australien zeigt Schwächen bei Investitionen und Publikationsergebnissen, wie das Wissenschaftsmagazin Nature thematisiert. Derweil legt die OECD zwei Studien vor: Die PIAAC-Studie bietet wichtige Erkenntnisse zu den Kompetenzen der erwachsenen Bevölkerung, während eine weitere Studie die Wirksamkeit missionsorientierter Innovationsprogramme zur Reduktion klimaschädlicher Emissionen („Net Zero“) analysiert und Verbesserungen vorschlägt. 

Top Themen
Zukünftige Kooperation mit China: Europäische und US-amerikanische Ansätze im Vergleich
Herausforderungen für die Wissenschaftsnation Australien
Neue OECD-Studien in den Bereichen Bildung (PIAAC) sowie Forschung und Innovation („Net Zero“)

ITB infoservice Rubriken
>> Länder/Regionen
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.

Wenn Sie Themenvorschläge für die nächste Ausgabe haben, sprechen Sie uns gerne an.

Zum Abschluss dieses herausfordernden Jahres möchten wir uns herzlich bei Ihnen für Ihre treue Leserschaft und Ihr Interesse bedanken. Wir wünschen Ihnen erholsame und besinnliche Feiertage sowie einen guten Start in ein glückliches neues Jahr.

Ihre Sonja Bugdahn, Anna März und Andreas Ratajczak
Top Themen

Zukünftige Kooperation mit China: Europäische und US-amerikanische Ansätze im Vergleich

Kurz vor der Amtsübernahme von Präsident Trump haben die USA und China ein neues Abkommen zur Wissenschaftskooperation abgeschlossen. Das Vorgängerabkommen war seit 1979 in Kraft und nach mehreren Verlängerungen im August 2024 ausgelaufen. Das jetzt unter der Präsidentschaft Bidens geschlossene Abkommen hat jedoch einen deutlich kleineren Anwendungsbereich als der Vorgänger: Es beschränkt sich auf die Grundlagenforschung und regelt ausschließlich Kooperationen zwischen den jeweiligen Ministerien und Behörden der beiden Länder. Die Technologieforschung sowie die Zusammenarbeit von Hochschulen sind hingegen nicht Gegenstand des Abkommens und bedürfen zusätzlicher Regelungen.

Anders als in den USA ist das 1998 zwischen der Europäischen Union und China geschlossene Abkommen zur Wissenschafts- und Technologiekooperation nach wie vor in Kraft. Allerdings besteht auch hier größerer Diskussionsbedarf hinsichtlich der Rahmenbedingungen, insbesondere beim Datenschutz, wie ein bilaterales Treffen des Gemeinsamen Lenkungsausschusses kürzlich verdeutlichte. Während das Abkommen mit den USA keinen engeren Themenfokus hat und auch keine spezifischen Fördermittel in Aussicht stellt, hat die EU mit China sogenannte Leitinitiativen zur Förderung unter Horizont Europa, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (2021-27), vereinbart. Diese konzentrieren sich auf die Themen Lebensmittel und Landwirtschaft sowie Klimawandel und Biodiversität. 

Herausforderungen für die Wissenschaftsnation Australien
Ende November haben die Europäische Union und Japan formelle Gespräche über eine Assoziierung Japans mit dem Rahmenprogramm Horizont Europa (2021-27) aufgenommen. Japan folgt damit den Beispielen Neuseelands und Kanadas, die bereits assoziierte Partner sind. Südkorea wird voraussichtlich Anfang 2025 das nächste Land sein, mit dem ein Assoziierungsabkommen unterzeichnet wird. Im Zuge der europäischen Hinwendung zu westlichen Wertepartnern könnte sich der Blick zukünftig auch auf Australien richten. Der kürzlich veröffentliche Nature Index zu Australien zeigt allerdings, dass „Down Under“ seit 2006 die nationalen Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) deutlich reduziert hat. Auch bei den Publikationen zeigt sich eine rückläufige Entwicklung. Erschwerend kommt hinzu, dass australische Hochschulen bei der FuE-Finanzierung traditionell stark von den Studiengebühren internationaler Studierender abhängig sind. Eine Lösung ist nicht in Sicht, denn die australische Regierung plant ab 2025, die Zahl der internationalen Studierenden zu begrenzen.

Neue OECD-Studien in den Bereichen Bildung (PIAAC) sowie Forschung und Innovation („Net Zero“-Missionen)
Kurz vor Jahresende hat die OECD zwei Studien veröffentlicht, die von grundlegender Bedeutung für die Bereiche Bildung sowie Forschung und Innnovation sind. Dazu gehört die große Kompetenzmessung von Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter von 16 bis 65 Jahren, die nun zum zweiten Mal durchgeführt wurde. An der sogenannten PIAAC-Studie beteiligten sich 31 Länder. Die Ergebnisse zeigen: Die Lese- und alltagsmathematischen Kompetenzen haben in den meisten OECD-Ländern im Vergleich zur ersten Erhebung im Jahr 2013 deutlich abgenommen oder stagnieren. Die besten Ergebnisse erzielten Finnland, Japan, die Niederlande, Norwegen und Schweden. Allerdings war die Beteiligungsquote insgesamt niedriger als bei der ersten Erhebung und lag in diesen Ländern jeweils unter 50 Prozent.

In der zweiten Studie hat die OECD missionsorientierte Strategien und Programmen untersucht, die darauf abzielen, den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu eliminieren. („Net Zero“ OECD-Studie). Insgesamt wurden über 100 solcher Strategen in OECD- Mitgliedsländern, dem Partnerland Brasilien und der Europäischen Union identifiziert. Auf Basis von 17 vertieften Fallstudien hat die OECD Herausforderungen bei der Umsetzung identifiziert und Lösungen entwickelt. Dabei plädiert die OECD für einen holistischen Ansatz, der nicht ausschließlich auf Technologie setzt („STI Trap“) und zudem ausreichend Mittel aus der Privatwirtschaft mobilisiert.
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Länder/Regionen

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Australien

Brasilien

Chile

China

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Großbritannien

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Themen
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Cluster

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Lebenswissenschaften

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Sicherheit

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Wirtschaft und Märkte

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Schwerpunktausgaben
 

Alle Schwerpunktausgaben finden Sie bei Kooperation international (Unsere Publikationen). Sie können diese als PDF-Datei herunterladen oder als Broschüre per E-Mail bestellen.

Über den ITB infoservice

Der ITB infoservice berichtet monatlich über strategische Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit und ist eine wichtige Quelle für Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Forschung. Die einzelnen Meldungen werden ergänzt durch wertvolle Hintergrundinformationen, Kontextwissen sowie Verweise auf die Originaldokumente. Besondere Schwerpunktausgaben berichten fokussiert über ein aktuelles Thema oder eine Region.


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Referat 200
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(Gesamtredaktion)
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